Ein Hobby, das so unglaublich viel Geld kostet… bis wann lohnt sich das? Ist das nicht etwas für junge, schlanke, sonnen- und partyhungrige Teens und Twens?
Seit dreizehn Jahren fange ich an zu surfen. Ich kann sagen, dass es ein Prozess ist, der nie endet. Genau wie das Älterwerden allgemein bleibt es natürlich dir überlassen, wie du mit deinem Körper und deinen Gedanken im Laufe der Zeit umgehst, wonach du strebst. Ich habe aber für mich erkannt, dass alles immer in Vorwärtsbewegung sein muss und dass Stillstand nicht möglich ist.
Surfen kann als riesige Metapher für das Auf und Ab im Leben verstanden werden, es ist eine Bewegung, die nach Ästhetik, Selbstbesinnung und -findung, nach Natur und Reinheit strebt. Vielleicht ist das Wort Klarheit treffender. Die Glückshormone, die ausgeschüttet werden…😁
Angefangen habe ich aber, weil es mich so sehr fasziniert hat, der Traum von den Wellen und Stränden. Die viele Sonne. Das Strahlen der Menschen. (Von den Down-sides wie etwa das tägliche Schälen in den Neo weiß man ja noch nix ;-).
Die Gedanken über meinen Körper kamen dann, als ich das erste Mal Bilder und sogar ein Video von mir im Wetsuit zu sehen bekam. Das sollte ich sein? Der kleine Wal?
Und ja, das war schlimm. Am letzten Abend des ersten Surfcamps saßen die anderen in der Bar und feierten, ich saß allein am Strand und weinte über meine unmögliche Erscheinung.
Die Schwierigkeit mit solchen inneren Bildern besteht ja darin, dass sie so vieles verhindern, weil man sich schlicht und ergreifend gar nicht traut. Nicht traut, aufzufallen, nicht traut aufzustehen… im wahrsten Sinne des Wortes. Und diese Schwierigkeiten habe ich teilweise bis heute, überlege viel an Themen und Situationen herum, die andere ganz selbstverständlich finden.
Umso schöner ist es, wenn frau Lösungen findet für diese Dilemmen 🙂
Denn Surfen ist wirklich so schön, der Strand, die Wellen, die vielen schönen und netten Menschen… so viel Klischee, aber auch so viel Wahrheit. Ich habe bei meinem ersten Aufenthalt in Portugal so viel gelernt und mitgenommen, dass es fast bis heute reicht. Dass ich seitdem daran arbeite, mein Leben auf eine natur- und wasserverbundene Schiene zu bringen. Fit zu sein (mit Höhen und Tiefen), verträumt zu sein, ich zu sein. Und du und andere können das auch, können ihre Träume angehen und realisieren. Wenn es nicht das Surfen für dich ist, dann gehst du eben wandern. 🤩
EN:
Surfing at 45… does that make sense?
A hobby that costs an incredible amount of money… when is it actually worth it? Isn’t it something for young, slim, sun- and party-hungry teens and twenty-somethings?
I’ve been starting to surf for thirteen years now. And I can say: it’s a process that never really ends. Just like aging in general, it’s up to you how you deal with your body and your thoughts over time—what you strive for. But I’ve come to realize that everything has to keep moving forward, and that standing still just isn’t an option.
Surfing can be seen as a huge metaphor for the ups and downs in life. It’s a movement that seeks aesthetics, self-reflection and discovery, nature and purity. Maybe “clarity” is the better word. And then there are the happiness hormones that come with it… 😁
But I started because I was fascinated. The dream of waves and beaches. The endless sun. The way people glow. (Back then, I had no idea about the not-so-glamorous stuff like peeling yourself into a wetsuit every day ;-)).
The thoughts about my body only came later—when I first saw photos and even a video of myself in a wetsuit. That was supposed to be me? The little whale?
And yes, that was hard. On the last night of my first surf camp, the others were celebrating at the bar, and I was sitting alone on the beach, crying about how impossible I looked.
The problem with these inner images is that they hold you back from so much—simply because you don’t dare. Don’t dare to stand out, don’t dare to stand up… in the literal sense. And I still struggle with this, to this day. I often overthink things—things that other people just take for granted.
That’s why it’s so wonderful when you do find ways to deal with these dilemmas 🙂
Because surfing really is beautiful—the beach, the waves, all the kind and beautiful people… so many clichés, but also so much truth. On my first trip to Portugal, I learned and experienced so much that it has stayed with me until today. Since then, I’ve been working on shaping my life in a way that’s more connected to nature and the ocean. Being fit (with ups and downs), being dreamy, being myself. And you—and others—can do that too. You can go after your dreams and make them real. If surfing’s not your thing, then go hiking instead. 🤩
Liebste Friederike,
wie ich beinahe, beinahe (!) auch einen Neo wollte: im Dezember ging ich spätabends mit Floc in Westerland an den Strand. 200m die Dr. Ross Straße nach Westen, über die Düne, dann hatten wir in der Winternacht den Strand für uns, wir mussten nur mit dem Sturm und dem Meer teilen. Die See war aufgewühlt und verlockend, da musste ich rein- dann eben mit Moonboots und langem Rock. Der bretonische Spaniel schaute und bedankte sich herzlich, kaltes Wasser war nur in Ausnahmefällen für ihn akzeptabel.
Nachdem die Wellen genug an mir gezerrt hatten, dachte ich auf dem Rückweg kurz über Spezialkleidung für solche Eskapaden nach. Nur kurz, es waren ja nur 200m…
Cheers, Suse
Liebste Suse,
ich habe das gerade bildlich vor Augen 🙂 und kann es kaum erwarten, dich im Herbst auf der Insel Poel wiederzutreffen… Vielleicht im November, da ist es grau genug, und wir könnten das mal nachstellen? Sei umarmt, deine Friederike